Die theoretische Betrachtung des Antigralen in der modernen Berliner Ehe
Dem diabolischen Grinsen einer im Gezeitenlauf nicht kontrollierbaren Wucht entrinnt aus Gewalten das kleine Zweiglein Hoffnung, welches unter der archaischen Last milliardenfachen Unwillens droht zu verwelken. Noch besteht der Augenblick im reinen Wissen. Denn …
… die nicht proklamierbare Wahrheit einer theoretischen Erkenntnis zu opfern, hieße den Keim im stetig schwindenden Nukleus für immer unter dem Morast jahrtausend alter Orthodoxie härestisch zu verleugnen. Wo vornehmlich Schöpfung trifft auf gehorsamst doktrinierte Unterwerfung, schickt sich die Saat des allgegenwärtigen Monophysitismus, den Menschen als seines gleichen im gestalterischen Wettlauf konsequenter Weise auszuschließen. Zwar regen sich die Widerstände, vermögen es jedoch nicht im Gegensatz zur wiederkehrenden Reformation, der pyrolytischen Zersetzung substantiell Notwendiges entgegen zu werfen.
“Logarithmische Absolution durch das, was im Verborgenen liegt und Schmerz sediert dem Unausweichlichen zum Fraß angereicht wird” beschrieb einst die Genialität einer ganzen Generation die nackte Fassade sich unaufhörlich replizierender Ichs. Spiegel am Firmament ozeanischer Himmel, nahbar doch unerreicht, hätten die Geburtshelfer frühzeitlicher Mythologien den Zustand genannt, dem das Chaos wechselseitiger Antagonien bis in die Zukunft noch folgender Divergenzen gerecht werden muss. Denken bestimmt Handeln, Handeln bestimmt Veränderung. Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Und das wiederum, es dürfte niemanden enttäuschen, existiert nur in Deinem Kopf.
Für Henrik Jeschkowski
22. Juni 2013 um 15:32 Uhr
Prismatisch ! Ich habe beim Lesen geweint ! Seiner Zeit ersichtlich Äonen voraus, gelingt diesem Autor nicht nur eine Analyse, sondern auch eine erkenntnistheoretische Verortung des in dieser Form summarisch noch nie Gedachten, aber Denkbaren. Eines Tages, wenn die Zivilisation sich durch ihren profiskalischen und vor allem veganen und erratischen Habitus marginalisiert hat, wird dieser Text das Readymade sein, auf dem sich die Ideale der freien Liebe und der Molelularküche neu konstituieren können. Fürwahr ein grobkörniger Dünger für die etymologischen Wurzeln des ewigen Dialoges mit den Kräften des Universums.
24. Juni 2013 um 22:11 Uhr
Prototypisch formt das Returschierte aus Fragmenten einen Sinn, den zu verstehen die Waghalsigen sich einst erkohren, in den Fussstapfen der Altforderen die Reise anzutreten. Nicht im Blick hinauf ist die Zukunft zu erkennen. In der Leere farbloser Sphären ist die Antwort zu finden, die sich jedem offenbart, der den Formeln mehr als nur einen Blick in die Vergangenheit schenkt.
26. Juni 2013 um 19:03 Uhr
Lieber Daniel, ich freue mich schon auf den Ausdruckstanz, der sich einvernehmlich an diesen Text schmiegt. Ein Video für YouTube sollte da genügen. Tiefster Dank
27. Juni 2013 um 09:10 Uhr
Gret Palucca? Aber nur, wenn wir Onkel Rolf für eine Gastspielzeit vom Bolschoi-Theater ausgeliehen bekommen.
27. Juni 2013 um 12:46 Uhr
Prima.Ich mag so einfache Texte,die sich einfach so
anschmiegen, schmiegen, kosen, schmeicheln,ansetzen, lehnen, lehnen gegen, sich stützen, stellen gegen, stützen, stützen gegen, berühren, anliegen, anschmiegen, anstehen, anstellen und anlehnen.
Das ist dann wieder ein seelenvoller Feiertag wie am Schnürchen, Amüsement, Amazone, amüsant, an jenem Ort, an keinem Ort, Ameisenfleiß, an jener Stelle, an keiner Stelle, an keinem Platz, am genannten Ort, an jemandem spüren, an jemandem bemerken, an jemandem erkennen, an jemandem abprallen, an jemandem vorbeigehen, an jemandem wahrnehmen, an jemandem beobachten, an jemands Lippen hängen, an jemandem konstatieren, an jemandem feststellen, an jemandem registrieren, am Gängelband führen, am eigenen Leibe spüren, an Kindes Statt annehmen, an jemandem vorbeifahren, am eigenen Leib spüren, an jemands Stelle treten, an jemandem vorbeilaufen, an jemands Stelle sein wollen ….usw…
D.h.-eigentlich fehlen mir die Worte !
27. Juni 2013 um 17:26 Uhr
Heiner, jetzt ist ein wahrliches Kunstwerk daraus entstanden. Auch weil Kunst eben nicht jedem verständlich sein muss.